Weitzel schlägt in erster Liga auf.
Ein wirkungsvoller Sprungflatter-Aufschlag die Linie runter, Spurt in die Abwehrposition, dem vom Block abgefälschten Ball mit einem Hechtbagger hinterhergerutscht. Es war nur ein gewöhnlicher Ballwechsel am Samstagabend um 20.29 Uhr beim Spiel des Dresdner SC beim VC Wiesbaden, doch für Camilla Weitzel aus Offenbach war es doch etwas ganz Besonderes. Sie feierte mit dieser Aktion bei 24:13-Führung im dritten Satz ihr Debüt in der Ersten Bundesliga.
Die 17-jährige Jugendnationalspielerin, die von 2010 bis 2013 ihre ersten Volleyballerfolge beim ASV Landau sammelte und 2014 das RHEINPFALZ-Talent des Jahres war, spielt eigentlich beim VC Olympia Dresden in der Zweiten Bundesliga. In ihrer vierten Zweitligasaison ist sie Kapitänin und erhielt in den ersten beiden Saisonspielen jeweils die MVP-Medaille als beste Spielerin ihrer Mannschaft. Zweimal wöchentlich trainiert die 1,94m große Weitzel aber auch schon beim Deutschen Meister der Jahre 2014 bis 2016 im Erstligakader unter Cheftrainer Alexander Waibl mit. Sie soll langsam herangeführt werden und besitzt das Doppelspielrecht. Als sich nun im Abschlusstraining eine Mittelblockerin verletzte, ging es ganz schnell. „Ich habe am Freitag um 12 Uhr erfahren, dass ich mit nach Wiesbaden soll. Um 14 Uhr ging es dann los“, erzählt Weitzel, die eingesteht, dass sie vor dem ersten Aufschlag sehr nervös war. Nicht ganz untypisch für ihre Einstellung ist ihr sportlicher Kommentar zum Debüt: „Wenn ich da gestanden wäre, wo ich prinzipiell stehen sollte, hätte ich den Abwehrball gehabt.“ Das Spiel endete mit einem Dresdner 3:1-Sieg. |fuss