OLD – Mit tiefem Kader, starkem Mittelangriff und Wettkampfhärte.
LANDAU, 25.03.17 . Mit dem neunten Heimsieg im neunten Heimspiel schloss Oberliga-Meister ASV Landau die Volleyball-Saison 2016/2017 standesgemäß ab. Gegen den FC Wirschem gaben sie erstmals in dieser Saison vor eigenem Publikum zwei Sätze ab, der ASV siegte mit 25:22, 23:25, 15:25, 25:17 und 15:11.
Sophia Beutels Aufschlagpunkt zum Matchgewinn beendete nach 103 Spielminuten eine packende Partie, die hohen Unterhaltungswert besaß. Der ASV musste ohne drei Stammkräfte auskommen, da Antonia Weitzel und Luca Schnabel ihren Abiball hatten und Kapitän Anna Wantoch-Rekowski privat verhindert war. Dennoch brachte der ASV eine glänzende Leistung aufs Parkett und schlug den mit voller Kapelle aufspielenden Tabellendritten letztlich verdient. Die Tiefe des Kaders ist wohl sicher ein Mosaikstein im Gesamtbild einer Meistermannschaft, die viele Gegner in diesem Jahr dominierte und zwei Drittel der 18 Saisonspiele ohne Satzverlust gewann.
Gegen Wierschem sprang eine sehr gut aufgelegte Sophia Beutel im Zuspiel in die Bresche, Anika Lohkamp übernahm mit all ihrer Spielübersicht die Diagonalposition und Carolin Litges war verantwortlich für einen sehr stabilen Mittelblock. Litges servierte auch die satzentscheidenden Aufschläge im ersten Satz, mit denen sich der ASV nach 20:21-Rückstand auf 23:21 absetzen konnte. Ihre Mittelblock-Partnerin Juliane Brenner war derweil am Netz nicht zu stoppen, und hier liegt sicherlich der zweite Schlüssel zum Erfolg: Die Landauerinnen blocken am stabilsten und ziehen das schnellste Angriffsspiel der gesamten Liga durch die Mitte auf. Die Gegner wissen das natürlich längst – so sah sich Brenner mehrfach sechs Wierschemer Blockhänden gegenüber – nur verhindern können sie die Punktgewinne nicht. Kein einziges Mal wurde Brenner in fünf Sätzen abgeblockt und nur wenige Male in der Feldabwehr verteidigt.
Die dritte große Stärke zeigte sich auch, und das ist die nötige Wettkampfhärte und damit verbundene Fähigkeit, nach schwächeren Phasen sich selbst wieder zurück zu kämpfen. Der zweite Satz ging in der Endphase weg (trotz 23:22-Führung), im dritten riss der Faden vom 14:14 zum 14:23 völlig. Trainer Klaus Kuhn gab mit einer taktischen wie personellen Neuausrichtung ab Satz vier einen Impuls von außen, die Landauerinnen spielten auch mit einer clever agierenden Katharina Markert einen dominanten vierten Durchgang (7:1, 18:7, 25:17). In Tie-Break brachte Selina Eiden zunächst dreimal in Folge die gegnerische Annahme ins Wackeln (5:1), nach dem 9:3-Zwischenstand kam zwar Wierschem wieder zurück (10:11), doch ein Netzroller-Ass von Jasmin Heinrich zum 13:10 und ein Brenner-Angriff zum 14:11 bereiteten den Schlussakkord durch Beutel vor. |fuss