
von Jochen Wetter aus Eugene, Oregon
In einem hochklassigen Stabhochsprungwettkampf im Finale der Juniorenweltmeisterschaften U 20 in Eugene/Oregon konnte Oleg Zernikel (ASV Landau) mit persönlicher Bestleistung von 5,50 m die Bronzemedaille erringen. Am Ende lag er hinter Axel Chapelle (Frankreich / 5,55 m) und Daniil Kotov (Russland / 5,50 m).
Hochklassig allein schon deshalb, da neun der sich für den Endkampf qualifizierten 13 Springer persönliche Bestleistungen erreichten. Manche unter ihnen taten das sogar mehrfach.
Oleg Zernikel hatte bis zur Einstellung seines Hausrekordes von 5,40 m den Wettkampf ohne ungültigen Versuch gestaltet: 5,00 m / 5,20 m und 5,30 m waren die Zwischenstationen, die er mit großer Konzentration nahm. Das war schon mal die Grundlage, um überhaupt in die Nähe möglicher Medaillenränge zu kommen.
Noch nie war bei einer Juniorenweltmeisterschaft die Leistungsdichte so hoch wie jetzt in Oregon. Bei der Höhe von 5,45 m pokerte Zernikel nach Absprache mit seinem Trainer und ließ diese Höhe aus. Zu einem Zeitpunkt, der es erforderte längere Stäbe von 4,90 m zu nehmen, die der Landauer vorher noch nie gesprungen hatte. Längere Stäbe heißt also einen anderen Anlaufrhythmus zu finden, höher zu greifen und mentale Stärke zu beweisen.
Im ersten Versuch über 4,50 m klappte das noch nicht nach Plan. Der zweite Versuch gelang über die neue Bestmarke, auch wenn es an diesem erfolgreichen Tag nicht der beste Sprung war. Die Latte, an der bei vertikalen Sprüngen alle vorbei müssen, blieb liegen. Nur das zählt!
Nun lag Zernikel in einer günstigen Position. Vier andere Springer hätten nachziehen müssen. Das gelang aber nicht. BRONZE für den 19jährigen, der gerade das Fachabitur an der Konrad-Adenauer-Schule + hinter sich hat.