Else Buckel schreibt Sportgeschichte: 86-jährige Landauerin erwirbt zum 50. Mal Deutsches Sportabzeichen.
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination sind gefragt beim Ablegen des Deutschen Sportabzeichens. Für Else Buckel ist das auch mit 86 Jahren kein Problem. Die Landauerin hat jetzt zum 50. Mal das Deutsche Sportabzeichen absolviert. Sie ist damit die erste Frau in der Südpfalzmetropole, die das seit Bestehen des Abzeichens geschafft hat. Eine Leistung, die auch Bürgermeister und Sportdezernent Dr. Maximilian Ingenthron mit einer persönlichen Gratulation und dem Überreichen eines Landau-Präsents würdigt.
Seit 1964 ist Else Buckel Mitglied im Turnverein 1861 im ASV Landau. 1969 hat sie ihr erstes Sportabzeichen gemacht und seitdem nicht mehr damit aufgehört. „50-mal erfolgreich das Deutsche Sportabzeichen erworben – das ist eine beachtliche Leistung, mit der Frau Buckel Landauer Sportgeschichte geschrieben hat“, so Dr. Ingenthron. „Eine solche Leistung über Jahrzehnte erbracht, das ist eine tolle Motivation für alle Sporttreibenden, sich selbst der Herausforderung zu stellen und das Sportabzeichen zu erringen. Ich bin tief beeindruckt und gratuliere von Herzen. Frau Buckel wünsche ich, dass es schon bald mit dem 51. Sportabzeichen weiter in dieser langen Reihe geht.“
Das Deutsche Sportabzeichen ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Es ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und wird als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen.
Bildunterschrift: Sportdezernent Dr. Maximilian Ingenthron gratuliert Else Buckel zu ihrer außergewöhnlichen sportlichen Leistung. (Quelle: Stadt Landau)
50. Sportabzeichen für Else Buckel.
Else Buckel ist die erste Frau in Landau, die zum 50. Mal das Sportabzeichen abgelegt hat. Damit hat die 86jährige Landauer Sportgeschichte geschrieben. Und es gibt in der Pfalz nicht viele Frauen, die das Abzeichen mit der Zahl 50 erreicht haben.
1969: Erste bemannte Mondlandung. Musikalisch und kulturell ist das Woodstock-Festival in Erinnerung. Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft qualifiziert sich für die Weltmeisterschaften in Mexiko. Der Bau des Turnerheimes mit Gymnastikhalle des Turnvereins 1861 im Spitalmühlweg steht kurz vor der Verwirklichung. Else Buckel erhält ihr erstes Deutsches Sportabzeichen.
Fünfzig Mal die altersgemäßen Anforderungen in den unterschiedlichen Bereichen – Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination zu erfüllen, zeugt von Willensstärke und körperlicher Fitness bis ins hohe Alter. Dabei begann Else Buckel recht spät mit der Verwirklichung sportlicher Herausforderungen. Vorher stand die Familie im Mittelpunkt ihres Lebens. Das waren Ehemann Heinz und vier Kinder. Heinz Buckel erfolgreicher Geschäftsmann und engagierter vielseitiger Kommunalpolitiker. 40 Jahre Stadtratsmitglied. Zudem 30 Jahre Presbyter der Stiftskirchengemeinde. Ehrenbürger der Stadt Landau.
Neben dem jährlichen Vorbereitungstraining für die erfolgreiche Absolvierung der geforderten Bedingungen war Else Buckel bei acht Deutschen Turnfesten aktive Teilnehmerin. Diese finden in der Regel alle vier Jahre statt. Das sportliche Üben ging für beide Bereiche konform vonstatten und fand immer mit dem Sportabzeichen-Treff des Turnvereins statt. Das war und ist ihr wichtig zu erwähnen.
Else Buckel kreierte in der Sportabzeichen-Disziplin Schwimmen einen ‚nichtolympischen‘ beidarmigen Rückenschwimmstil. Dazu war es erforderlich, dass Buckel vom Prüferteam stets eine Außenbahn zugwiesen wurde – quasi als Orientierungshilfe. Ein wichtiger Motivgrund ist es für Else Buckel immer gewesen, sich im Freien zu bewegen. So sie über sich selbst.
Else Buckel ist schon seit 1964 Mitglied des Turnverein 1861. Ihr wurden eine ganze Reihe von Ehrungen, bis hin zur goldenen Ehrennadel, zuteil. Wegen der Coronakrise findet in diesem Jahr keine gewohnte Übergabe der Ehrennadeln an die rund 200 erfolgreichen Abnahmen im Turnerheim im Spitalmühlweg statt. Rolf Leeb vom Turnverein gratulierte Else Buckel mit Urkunde und Blumen zu Hause in gebotener Distanz. jwe.
Info:
Das Deutsche Sportabzeichen ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Es ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports. Erstmals wurde das Sportabzeichen 1913 verliehen und geht auf eine Idee die anlässlich der Olympischen Spiele 1912 in Stockholm vorgesellt wurde. Frauen können das Sportabzeichen seit 1921 erwerben. Die zu erbringenden Leistungen orientieren sich an den motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Es ist auch ein Nachweis der Schwimmfertigkeit erforderlich. Die Verleihung erfolgt durch die Ausstellung einer Urkunde.
Der Sportabzeichen-Treff des Turnvereins 1861 findet von Ende April bis Ende September mittwochs und freitags im Landauer Stadion statt. jwe.